Das Supermaxi-Töffli
Die Designikone aus dem Hause Puch im Porträt
Nach wie vor bereitet er vor allem Fahrspass. Ganz besonders dann, wenn du gerne schneller unterwegs bist, denn für das Tuning ist dieses Modell ideal geeignet. Wir stellen dir den Hobel genauer vor.
Kleine, aber feine Unterschiede
Falls du zu den Glücklichen gehörst, die so ein Schätzchen besitzen, geerbt haben, in einer verlassenen Scheune entdeckten haben oder von einem Liebhaber gebraucht erwerben konnten, brauchst du belastbare Fakten und musst dich genau über die technischen Besonderheiten deines Zweirads informieren. Nur so kannst du den Motor oder die passenden Ersatzteile kaufen, die für die Wartung oder zum Tuning deines Fahrzeug-Typs erforderlich sind. Doch die Frage nach den Unterschieden zwischen den verschiedenen Maximodellen und einem Supermaxi ist gar nicht so leicht zu beantworten. Wir bringen etwas Licht ins Dunkel.
Die Puchwerke – eine wechselvolle Geschichte
Als 1899 die Puchwerke gründet wurden, ahnte vermutlich niemand, welchen Bekanntheitsgrad der Name Puch einmal erreichen würde. Neben Velos, Motorrädern, Automobilen und Verbrennungsmotoren produzierte das österreichische Unternehmen auch Mofas. 1928 – das war 14 Jahre nach dem Tod des Firmengründers Johann Puch – fusionierten die Puchwerke mit der österreichischen Daimler-Motoren-AG. Später kam noch die Steyr-Werke AG hinzu. Dieser Mischkonzern produzierte Fahrzeuge aller Art vom Velo bis zum Omnibus, Werkzeuge und auch erste Urahnen der Töfflis. So wurde bereits 1938 das Modell Styriette lanciert. Formal betrachtet handelt es sich bei diesem Klassiker um ein Velo mit Hilfsmotor, aber die Nähe zu der später geschaffenen Fahrzeugklasse Mofa ist unverkennbar.
Ende der 1980er trennte sich der österreichische Konzern von vielen Produktionsbereichen, die nicht mehr rentabel genug erschienen. Das Fahrrad- und Mofasegment wurde von dem italienische Fahrzeughersteller Piaggio übernommen. Die Sparte kam also in gute Hände, denn schliesslich verdanken wir den Italienern die legendären Töfflimodelle Ciao, Si oder Bravo. Piaggio führte die Entwicklung und Produktion der beliebten österreichischen Mofas fort und behielt den renommierten Markennamen Puch bei.
Innovatives Design der Maxi-Serie
Mofas mit der Bezeichnung Maxi wurden in den österreichischen Puchwerken seit 1969 hergestellt. Zur Serie gehörten verschiedene Modelle, die sich in der Ausstattung und auch in der Motorisierung unterschieden. Für den charakteristischen Maxi-Look mit dem in den Rahmen integrierten Tank sorgte übrigens der berühmte Designer Louis Lucien Lepoix. Puch beauftragte LLL, wie der französische Industriedesigner gerne genannt wird, und hatte damit ein glückliches Händchen. Das innovative Maxi-Design trug entscheidend zum durchschlagenden Erfolg der Modelle bei. An der Beliebtheit dieser Mofas hat sich bis heute nichts geändert. Einige schätzen sie, aber noch mehr Töfflimeitli und Töfflibuebe lieben sie.
Puchsche Qualität & bewährte Technik
Die ersten Supermaxis wurden 1987 unter der Bezeichnung Maxi-S in Österreich produziert. In Italien liefen die Modelle von 1991 bis 1995 vom Band. Piaggio verkaufte sie allerdings unter der Modellbezeichnung LG 1 und LG 2. Der Name Supermaxi hat sich aber bis heute gehalten. Die Modelle aus der Maxi-Serie zeichnen sich alle durch das gelungene Design, die bewährte Technik und Top-Qualität aus. Die robusten und alltagstauglichen Zweiräder haben Generationen von Töfflimeitli und Töfflibuebe gute Dienste geleistet und sind bis zum heutigen Tag in vielen Ländern Europas auf den Strassen und Rennpisten unterwegs.
Motorisierung der unterschiedlichen Puch-Töfflis
Mit den E50 Puchmotoren sind die Maximodelle L, N, E und S ausgestattet. Für diesen Ein-Gang Motor entschieden sich auch die Entwickler Piaggios, als sie das Modell Puch Supermaxi LG 1 konzipierten. Ein Mofa, das mit einem ZA50 Zwei-Gang Automatikmotoren ausgestattet ist, erkennst du am Modellnamen L2 oder Supermaxi LG 2. Die Aggregate E50 und ZA50 bringen einen Hubraum von 48,8 Kubikzentimeter mit. Ihr Leistungsvermögen liegt ohne entsprechendes Zylindertuning bei 1,2 PS beziehungsweise 0,8 kW. Im Originalzustand sind die Töfflis mit einem Bing-Vergaser ausgestattet, der über einen Seilzug-Choke verfügt.
Ersatzteile und Zubehör? Kein Problem!
Wer ein Supermaxi-Mofa in der Garage hat, der muss sich keine Sorgen um die Beschaffung von Ersatzteilen machen. Ganz gleich, ob du einen neuen ZA50 oder E50 Motor für deinen Hobel brauchst, einen Bing-Vergaser ersetzen musst oder deinen fahrbaren Untersatz ein wenig frisieren möchtest – alle erforderlichen Zubehör- und Ersatzteile für die Wartung oder das Tuning deines Puch Supermaxis sind auch heute noch als Original- oder hochwertige Nachbauteile erhältlich.
Unverzichtbar bei der Instandhaltung deines Puch-Mofas sind aber die originalen Ersatzteilkataloge, Betriebshandbücher oder Reparaturanleitungen. Besonders wertvoll sind auch die Explosionszeichnungen, welche dir gute Dienste leisten, um die passenden Ersatzteile mit zu identifizieren.
Enormes Tuningpotenzial
Nichts ist so gut, dass man es nicht noch ein wenig besser machen könnte. Das gilt sogar für das Supermaxi-Töffli. Das Modell ist aufgrund seiner robusten Konstruktion für Tuning ideal geeignet. Aber wenn du dein Puch Supermaxi-Mofa noch einen Tick schneller machen möchtest oder deinem Zweirad einen fetteren Sound verpassen möchtest, steckt der Teufel oft im Detail. Viele Anleitungen für das Tuning von Maxi-Modellen, lassen sich nicht 1:1 übertragen, weil es einige technische Unterschiede gibt. Das betrifft unter anderem den Zylinder, Luftfilter, Vergaser, Ansaugstutzen und die Überstromkanäle im Motorgehäuse. Unterschiede gibt es ebenfalls bei den Motoren. Bei Modellen mit E50 Motoren unterscheidet sich der Kupplungskorb, bei Modellen mit ZA50 Motoren musst du beachten, dass du das passende Getriebe für dein Töffli auswählst.
Etwas kniffelig wird es, wenn du dein Puch Supermaxi-Mofa mit einem anderen Auspuff ausstatten möchtest. Denn der Zylinder der Supermaxi-Modelle besitzt einen Schrägauslass. Deswegen ist es nicht ohne weiteres möglich, einen zweiteiligen Auspuff anzuschrauben. Manche Bastler biegen das Flammenrohr zurecht oder bauen sich einen Adapter, der den Anschluss an den Schrägauslass des Zylinders ermöglicht. Solche Arbeiten sind eine Herausforderung und der Ausgang des Experiments ist nicht sicher. Deswegen solltest du hier unbedingt auf spezielle Tuningauspuffe aus dem Fachhandel setzen.
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