Alles zu Komponenten und Funktion der Magnetzündung deines Töfflis
Die wichtigsten Bauteile und Komponenten einer Magnetzündung und deren Funktion
Um dein Mofa anzutreiben, muss im Verbrennungsraum des Motors im wahrsten Sinne des Wortes ein "zündender Funke" entstehen. Dieser wird daher auch als Zündfunke bezeichnet. Er sorgt dafür, dass das Benzin-Luftgemisch im Verbrennungsraum des Mofa-Zylinders explosionsartig entflammt. So wird, vereinfacht ausgedrückt, die Energie freigesetzt, die deinen Töffli-Kolben antreibt. Bei Töfflis älteren Baujahrs wurden werkseitig fast ausschliesslich sogenannte Magnetzündungen eingesetzt. Diese Zündungsanlage wird alternativ, basierend auf einem ihrer wichtigsten Bauteile, auch als Unterbrecherzündung bezeichnet. Klassische Magnetzündungen bestehen prinzipiell immer aus den gleichen Bauteilen.
Die wichtigsten Komponenten sind:
- das Schwungrad mit Magneten
- die Zündspule
- der Unterbrecherkontakt
- der Kondensator
- die Zündkerze
- eventuell die Lichtspule
Diese Basisbauteile und ihre Funktion stellen wir dir in dem folgenden Abschnitt genauer vor
Das Schwungrad und seine Magnete
Das Schwungrad mit den daran montierten Magneten ist ein wesentlicher Bestandteil der Magnetzündung. Es folgt der Motordrehung. Dabei werden die Magnete über die Spulen der Zündungsbaugruppe geführt. Hierdurch entsteht die sogenannte Induktionsspannung. Sie ist für die Erzeugung des Zündfunkens erforderlich, der sich schlussendlich in der Spitze der Zündkerze entlädt, die sich im Verbrennungsraum des Zylinders befindet. Bei nicht laufendem Motor wird das Schwungrad durch das Antreten mithilfe der Pedale bewegt. Dadurch entsteht der erste Zündfunke, mit dessen Hilfe der Motor gestartet wird.
Die Zündspule
In der Zündspule entsteht ein elektromagnetisches Spannungsfeld. Es kommt dadurch zustande, dass die Magnete am Schwungrad während dessen Drehung an der Zündspule vorbeigeführt werden. Die in der Zündspule entstehende Zündspannung wird an den Unterbrecherkontakt weitergeleitet.
Der Unterbrecherkontakt
Ist dieser Kontakt geschlossen, fliesst die von der Zündspule ankommende Primärspannung auf Masse und nicht zur Zündkerze. Der Kontakt muss sehr präzise eingestellt sein, damit der Zündfunke genau im richtigen Moment entsteht und somit der Motor rund laufen kann. Pro Arbeitstakt des Motors darf nur ein Zündfunke entstehen. Bei geöffnetem Kontakt wird der Primärstrom durch die Sekundärspule (Hochspannungsspule), dadurch entsteht an der Zündkerze der Zündfunke.
Der Kondensator
Der Kondensator ist ein überaus wichtiges Bauteil der Zündungsbaugruppe. Denn er nimmt Überspannungen auf. Dadurch verhindert er, dass bereits am geöffneten Unterbrechungskontakt ein Funke entsteht und dadurch der Unterbrecherkontakt zu stark abgenutzt wird. Ohne den Kondensator würde sich die Spannung also an der falschen Stelle entladen.
Vor- und Nachteile der Magnetzündung
Diese Art der Zündung wurde früher nahezu an jedem Mofa verbaut. Dafür gibt es sicher gute Gründe. Jedoch hat die Magnetzündung selbstverständlich nicht nur Vorteile, sondern auch einige Schwachstellen.
Ein bedeutender Vorteil von Unterbrecherzündungen ist vor allem ihre einfache und kostengünstige Bauweise. Sie benötigen keinerlei komplizierte Elektronik und keine Halbleitertechnik. Dadurch kommt ein weiterer Vorteil zum Tragen: Einen Defekt an einer Unterbrecherzündung kannst du als Schrauber mit ein wenig Geschick in den meisten Fällen einfach selbst beheben.
Die Lichtspule
Mitunter verfügt eine Magnetzündung neben der Zündspule noch über eine oder mehrere weitere Spulen, in denen Spannung erzeugt wird. In der Regel handelt es sich hierbei um mindestens eine sogenannte Lichtspule. Auch in ihr entsteht durch das Vorbeidrehen der Magnete Spannung, allerdings nicht, um das Mofa zu zünden. Stattdessen wird durch solch eine Spule in der Magnetzündung die Spannung zur Versorgung der Beleuchtung an deinem Töffli erzeugt. Auch andere elektrische Verbraucher können auf diese Weise von einer Unterbrecherzündung mit Strom versorgt werden.
Nachteilig ist jedoch die Verschleissanfälligkeit der Magnetzündung. Vor allem der mechanische Unterbrecher verschleisst nicht nur durch Funkenerosion an den Kontaktplättchen, sondern ist auch schmutzempfindlich, was zu Zündaussetzern führen kann. In der Regel müssen daher Zündkontakte regelmässig ausgetauscht oder zumindest gereinigt und gewartet werden. Zudem gehen auch die Kondensatoren gerne einmal kaputt und müssen ersetzt werden. Sie arbeiten ausserdem bei hohen Temperaturen spürbar schlechter. Hierdurch können ebenfalls Fehlzündungen entstehen.
Nicht zuletzt ist der Zündfunke, der bei einer Magnetzündung entsteht, eher schwach, was durch die Art der Zündfunkenentladung bedingt ist. Dies wirkt sich auf die Verbrennung im Zylinder aus, die deswegen einen Hauch unsauberer erfolgt, wodurch es mitunter zu einer geringeren Leistungsausbeute kommen kann. Aus diesem Grund sind Unterbrecherzündungen für ein getuntes Töffli oder ein Renn-Mofa keine Idealbesetzung und man sollte in dem Fall eine elektronische Zündung verwenden.
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